Chronik

Die Anfänge unseres Spielmannszuges liegen im Dunkeln. Ein genaues Gründungsdatum war, auch nach intensivsten Recherchen, nicht zu ermitteln. Fest steht nur, dass sich nach Gründung des Mastholter Kriegervereins im Jahre 1902 junge Männer zusammengefunden haben, um zu trommeln und zu flöten. Nach mündlichen Überlieferungen soll dies im Jahre 1903 gewesen sein. Erster Tambourmajor war damals der Schneider Heinrich Kaiping. Durch den Ersten Weltkrieg wurden alle Aktivitäten der noch jungen Gemeinschaft eingestellt.

Neuen Aufschwung bekam der Spielmannszug 1931. Damals wurde Hermann Floer Tambourmajor und bildete einen Spielerstamm von 12 „Knüppeljungs“. Im Jahre 1937 wurde Albert Horstkemper als erster aktiver Spielmann Schützenkönig in Mastholte. 1939 übernahm Martin Tanger die Leitung des Zuges. Leider beendete der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kurz darauf das Vereinsleben im Spielmannszug.

Nach dem Krieg gab es im Jahre 1949 Bemühungen, den Schützenverein in Mastholte wieder aufleben zu lassen. Mit Hermann Peterschröder und Josef Potthoff dachten auch zwei junge Mastholter daran, den Spielmannszug wieder zu aktivieren. Als Tambourmajor wurde Martin Tanger angesprochen, der dieses Amt sofort wieder übernahm. Aber es war schwierig, Instrumente zu beschaffen. Josef Fahrenkemper, der zwischenzeitlich dem neuen Zug angehörte, erinnerte sich an Instrumente auf dem Fliegerhorst in Lippstadt. Und tatsächlich waren diese noch vorhanden und wurden den Mastholtern zur Verfügung gestellt. Es bildete sich ein Stamm von 14 aktiven Musikern die beim ersten Nachkriegsschützenfest 1950 ihr Können unter Beweis stellten. Als Uniform dienten eine schwarze Anzugsjacke mit weißer Hose und eine Schirmmütze. Die ersten eigenen Uniformen wurden erst 1955 angeschafft. Im Jahre 1954 übte die junge Truppe erstmalig den großen Zapfenstreich ein der seitdem regelmäßig auf den Schützenfesten dargebracht wird. Ab 1957 richtet die Mastholter Schützenbruderschaft ein Jungschützenvogelschießen aus. Erster König war damals der aktive Musiker Hermann Poll. Ihm sollten zahlreiche Könige aus den Reihen der Spielleute folgen.

Im Jahre 1970 übernahm Willi Petermeier als neuer Tambourmajor die Leitung des Spielmannszuges. Es begann eine neue Ära. Das Repertoire wurde vergrößert. Neben Märschen wurden nun auch Schlager und Stimmungslieder zu Gehör gebracht. Alle Stücke wurden nun nach Noten eingeübt. Die Jugend lag dem neuen Mann an der Spitze am Herzen. Und so wurden unter seiner Leitung insgesamt drei Kinderspielmannszüge ausgebildet. 1978 feierte der Spielmannszug sein 75-jähriges Jubiläum und Tambourmajor Petermeier schoss den Vogel bei den Mastholter Jakobusschützen ab. Nach 42 Jahren aktivem Dienst, davon 25 Jahre als Tambourmajor, legte Willi Petermeier 1995 sein Amt in jüngere Hände. Er hatte sich Roland Potthoff als seinen Nachfolger ausgesucht.

Unter der Leitung von Tambourmajor Potthoff wurde das Musikrepertoier erweitert und es wurden weitere Kinder und Jugendliche ausgebildet und in den Spielmannzug integriert. Im Jahr 2007 wählten die Mastholter Schützen Roland Potthoff zum Oberst der St.-Jakobus-Schützenbruderschaft Mastholte. Roland Potthoff übergab nach 33 Jahren aktiven Dienst im Spielmannszug sein Amt als Tambourmajor an Bernd Wimmelbücker.

Dieser fungiert nicht nur 16 Jahre als unser erster Tambourmajor, sondern hatte vorher bereits den Posten des zweiten Tambourmajors mehrere Jahre inne und bildete parallel auch aktiv den Trommelnachwuchs aus. In der Position als Ausbilder und als aktiver Trommler bleibt uns Bernd Wimmelbücker weiterhin erhalten, nachdem er 2022 seinen Posten als erster Tambourmajor in die jüngeren Hände von Michael Kleinehakenkamp legte, der den Zug seit dem anführt.

Dies ist nur ein kleiner Abriss der wechselvollen Geschichte des Spielmannszuges Mastholte. Wer mehr erfahren möchte, kann gern Kontakt mit uns aufnehmen.